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Sprachentwicklungsstörungen

Störungen in der kindlichen Sprache können verschiedene Ursachen haben. Eine Möglichkeit wäre eine entwicklungsbedingte Störung oder eine erworbene. Darüberhinaus sind allerdings noch weitere Varianten möglich.

Auf den folgenden Seiten erhalten Sie Informationen über häufig auftretende Sprachentwicklungsstörungen wie z.B. den Dysgrammatismus oder die Dyslalie (Lautfehlbildungen). Häufig gehen Hörstörungen auch mit Sprachentwicklungsstörungen einher.

Ein Beispiel für eine erworbene Störung ist die kindliche Aphasie, die durch Schädelhirntraumata oder entzündliche Prozesse (z.B. Meningitis) verursacht werden kann.
Dysgrammatismus
Dysgrammatismus bedeutet, dass die Kinder Probleme haben Wörter und Sätze richtig zu bilden. Sie vertauschen die Reihenfolge der Wörter in einem Satz, lassen Wörter aus oder bilden die Verben nicht richtig (Mama Auto fährt, Mama Auto, Mama fahrt Auto). Ein nicht korrekter Erwerb der grammatikalischen Strukturen, ist nicht nur ein Problem bei Kindern, deren Muttersprache nicht deutsch ist, sondern kann jedes Kind betreffen.
Dyslalie – Störung der Artikulation
Hier können einzelne Laute vertauscht, ausgelassen oder falsch gebildet werden. In der kindlichen Sprachentwicklung werden nicht alle Laute zur selben Zeit erlernt, wird ein Laut nicht oder falsch gelernt, kann man nicht davon ausgehen, dass dieser später von alleine „nachkommt“.

Haben Sie hinsichtlich der Sprachentwicklung oder der Lautfehlbildungen eine Frage, rufen Sie uns gerne an oder schreiben Sie eine Mail.
Störung beim Aufbau des Wortschatzes
Dieses Thema wird in der heutigen Zeit immer und immer wichtiger: Ein groß gefächerter Wortschatz. Viele Kinder sind nicht in der Lage, einen umfangreichen Wortschatz auszubilden. Dieses macht sich in der Kommunikation durch das Fehlen von Worten oder auch durch den Gebrauch von Füllworten (äh, eh, mh, etc.) bemerkbar oder es fehlen Verben, Adjektive oder Substantive. Auch Worte in einen Zusammenhang zu bringen, fällt diesen Kindern schwer (Hund, Katze, Maus = Tiere).

Durch einen nicht altersgerechten Wortschatz kann es im Alltag zu Verständnisproblemen kommen, bei denen die Kinder Aufträge falsch oder gar nicht ausführen.
Kindliche Aphasie
Aphasie bei Kindern und Jugendlichen ist eine erworbene Sprachbehinderung, die infolge einer Schädigung des Gehirns durch Schädelhirntrauma, Schlaganfall, Tumor oder entzündliche Erkrankungen in unterschiedlicher Ausprägung auftreten kann.

Bei Aphasie handelt es sich um den Verlust einer schon erworbenen Sprachfähigkeit. Der Begriff der kindlichen Aphasie wird auf beeinträchtigte Kinder angewendet, die ihre Sprachentwicklung noch nicht abgeschlossen haben. Allerdings muss in diesem Zusammenhang betont werden, dass es sich bei einer Aphasie um einen Abbau oder Verlust vorhandener Sprachfunktionen und einen erschwerten Ausbau dessen handeln muss. Darin zeigt sich ein wesentlicher Unterschied zu Sprachentwicklungsstörungen, da kindliche Aphasien nach bzw. während eines zunächst normal verlaufenden Spracherwerbs eintreten und Folge eines klar umschriebenen Ereignisses sind.

Bei den Kindern sind die gleichen Symptome zu beobachten wie bei einem Erwachsenen. Die Aphasie zeigt sich auch hier in ganz unterschiedlichem Ausmaß und Ausprägung.
Verbale Entwicklungsdyspraxie / kindliche Sprechapraxie
Die verbale Entwicklungsdypraxie betrifft die sprechmotorische Kontrolle, das heißt die Planung und Ausführung von Sprechbewegungen. Es liegen keine organischen Schäden oder funktionelle Defizite in der Sprechmuskulatur vor. Den Kindern fällt es schwer, bewusst Laute zu bilden. Teilweise können die Kinder sich nur durch Gesten mitteilen, da ihre Sprechmotorik sehr stark eingeschränkt ist. Trotz dieser kommunikativen Einschränkungen haben die Kinder eine normale Intelligenz. Das Störungsbild der verbalen Entwicklungsdyspraxie ist sehr variabel: Es reicht von einzelnen Lauten, die nicht gebildet werden können bis hin zu Fehlbildungen von Worten und Sätzen. Die Fehlversuche und spontanen Selbstkorrekturen werden gekennzeichnet durch Suchbewegungen mit der Zunge und den Lippen.
Mutismus – Nichtsprechen
Mutismus bedeutet Nichtsprechen (lat: mutus = stumm).

Man unterscheidet zwischen Totalem Mutismus und Selektivem Mutismus. Beim Totalen Mutismus sprechen die Patienten mit keinem Menschen in keiner Situation, d.h. es liegt in allen Situationen eine sogenannte Sprechhemmung vor. Der Selektive Mutismus bezieht sich auf bestimmte Situationen/Personen in/mit denen nicht gesprochen wird (z.B. in der Schule, mit Erwachsenen).

Für Eltern ist diese Situation besonders schwer, da sich daraus viele Folgeproblematiken ergeben und zusätzlich für das Kind mit Mutismus auch eine besondere Strukturierung des Tagesablaufes benötigt wird.
Myofunktionelle Störung / Schluckstörungen
Bei den Schluckstörungen unterscheidet man zwischen organisch bedingten (Dysphagie) oder funktionellen Schluckstörungen (myofunktionelle Störung).

Dysphagie: Ursachen liegen hier im neurologischen Bereich, wie z.B. Meningitis. Eine weitere Möglichkeit ist eine Fehlbildung im Lippen- Kiefer -Rachenbereich (z.B. LKGS). Missbildungen hier können zu einem veränderten Schluckmuster führen. Mannigfaltige Ursachen und Ausprägungen erlauben hier keine detaillierten Erklärungen. Über einen Anruf oder einen Besuch bei dieser Problematik würden wir uns sehr freuen.

Myofunktionelle Störung: Häufig zu beobachten bei Kindern mit fehlerhaften Nuckelverhalten. Ihre Lippen- Zungen und Wangenmuskulatur ist nicht genügend ausgeprägt, welches zu einem fehlerhaften Schluckmuster führt. Typisch dabei ist auch ein Schiefstand der Zähne oder ein lutschoffener Biss (verbunden mit der Erforderlichkeit einer kieferorthopädischen Behandlung). Ungünstig bei diesem Störungsbild ist, dass wenn es noch zu keinem Zahn- oder Kieferverschub gekommen ist, diese fehlerhafte Bewegung nicht sichtbar ist.

Lehnen Säuglinge das Säugen an der Brust ab, könnte ein Problem in der Halswirbelsäule Ursache sein. Bitte kontaktieren Sie einen Arzt und/oder Orthopäden. Wenn Sie allgemeine Fragen dazu haben, stehen wir Ihnen gerne mit Rat und Tat beiseite.

Fütterungsstörungen sind ein häufiges Problem, das nur all zu oft verkannt wird. Die Ursachen dafür können vielfältig sein. Eine individuelle Beratung ist bei uns diesbezüglich möglich.